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10.11.2006 - 21:48 Uhr |
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TROTZ ALARMANLAGE: TÄTER FLIEHEN NACH RAUBMORD
Kurz nach 19 Uhr, Hagen-Emst: Wahrscheinlich war der 55-jährige Hausbesitzer in der Sauna, als ihn die Räuber überraschten.
Kurze Zeit später, gegen 19:15 Uhr, kam seine 52-jährige Lebensgefährtin mit den Einkäufen nach Hause. Sie öffnete das Tor zur Vorfahrt des Hauses und fuhr mit ihrem Pkw auf das Grundstück. Anschließend lud sie die Einkäufe aus dem Kofferraum und ging damit zur Haustür. Dort wurde sie beim Aufschließen plötzlich von zwei Männern angegriffen und massiv zu Boden geschlagen.
Die Männer zwangen sie dann, mit ihnen ins Obergeschoss des Hauses zu gehen. Dort wurde sie wiederum unter Gewaltanwendung genötigt, den Tresor zu öffnen.
Während ein Täter bei ihr blieb, verließ der zweite Mann den Raum und begab sich nach unten ins Haus. Nachdem der Täter den Tresor leer geräumt hatte, verbrachte er die 52-Jährige ins Kellergeschoss des Hauses und sperrte sie dort in einem Raum ein.
Ihr Mann lag nackt im Hausflur
Als es der Frau einige Minuten später gelang, sich daraus zu befreien, machte sie die grausame Entdeckung: Ihr Lebensgefährte lang erschossen und nackt im Hausflur. Die Frau musste mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Polizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen am Tatort aufgenommen und fahnden nach den zwei bislang unbekannten Tätern. Ob sie etwas gestohlen haben ist noch unklar.
JUSTIZ ACHTET MEHR AUF TÄTER ALS AUF OPFER
«Er muss in seiner Zelle bleiben», sagte der Sprecher des Justizministeriums, Martin Marx. Hofgang sei für Mario M. gestrichen, außerhalb der Zelle seien Hand- und Fußfesseln angeordnet. Zudem wurde unterdessen der von ihm genutzte Fluchtweg am Hafthaus unter anderem mit Stacheldraht gesichert.
Der 36-Jährige war am Mittwoch beim Hofgang seinen Bewachern entwischt und auf ein Gefängnisdach geklettert, wo er 20 Stunden ausharrte. Die Landtagsfraktion der rechtsextremen NPD fordert die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu den Pannen im Fall Stephanie. Ein entsprechender Antrag werde geprüft, sagte Landtagssprecher Ivo Klatte. Nach Angaben des Justizministeriums läuft die Untersuchung des Vorfalls auf Hochtouren.
Im Dresdner Gefängnis mit derzeit 750 Häftlingen wurden erste vorläufige Maßnahmen getroffen, sagte Marx. Der Hof, von dem aus Mario M. auf das Dach kam, sei gesperrt. Auf dem Flachbau, über den der vorbestrafte Sexualstraftäter an die Wand des Hafthauses gelangt war, wurde Stacheldraht ausgelegt. Am vergitterten Treppenhaus, das Mario M. wie eine Leiter zum Dach nutzen konnte, werde eine glatte Metallplatte angebracht, die keinen Halt mehr biete.
Erst am 21. November geht es weiter
Der arbeitslose Monteur Mario M. muss sich seit Montag wegen Vergewaltigung, Geiselnahme, Kinderpornografie und anderer Straftaten vor dem Dresdner Landgericht verantworten. Er hatte zu Prozessbeginn gestanden, Anfang des Jahres die damals 13 Jahre alte Schülerin Stephanie entführt und wochenlang sexuell misshandelt zu haben.
Nach der Dachbesetzung war der Prozess am Donnerstag unterbrochen worden. Er soll am 21. November fortgesetzt werden. Ein Arzt hatte den Angeklagten für verhandlungsunfähig erklärt
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